Monthly Archives: March 2012

31. März 2012 – Ruhiger Tag, heißer Abend

Unser Ruhetag in Viñales beginnt mit einem wunderbaren Frühstück bei Olga, unserer Gastgeberin. Sie ist eine herzensgute Frau, die die manchmal melancholische Ruhe Kubas ausstrahlt.

Einer kurzen Tour durch den Ort folgt ausgiebiges Faulenzen auf der Veranda in den Schaukelstühlen. Ein echter Ruhetag, wunderbar passend zur Aura dieses Hauses.

Zum Abendessen gibt es Hühnchen (nicht ganz so gut wie bei Toni).

Jetzt fehlt noch der krönende Abschluss des Tages: Mojitos. Also gehen wir nochmal raus, auf die Suche. Viñales lebt bei Einbruch der Dunkelheit offensichtlich auf. Was am Morgen noch die lethargisierende Hitze widerspiegelte, hat sich in vitalisierende Lebendigkeit gewandelt. Überall hören wir Musik, überall sind Menschen auf der Straße, in den Bars, auf den Veranden der Hauptstraße.

In einer Bar wird gerade ein Live-Auftritt vorbereitet. Wir wissen zwar nicht, was dort gespielt werden wird, aber das Ambiente und die erwarteten Mojitos laden uns fast schon aufdringlich ein. An einem kleinen Tisch ziemlich weit vorn sitzt bereits eine Französin, irgendwas zwischen dreißig und vierzig, die momentan in Mexiko lebt und jetzt in Kuba Urlaub macht. Höflich fragen wir, ob wir uns dazu setzen können. Klar, kein Problem. Warum fragen wir überhaupt?

Auf der Bühne schräg vor uns arrangieren sich mindestens neun Musikerinnen und Musiker. Sie sind zwischen zwanzig und geschätzten hundert Jahren alt. Eng geht’s zu dort, aber das ist kein echtes Problem. Der Älteste zeigt mit einem verschmitzten Lächeln im Gesicht was er drauf hat: Rhythmusgefühl. Im allgemeinen Instrumenten-Klangteppich kann ich seine Gitarre nicht heraushören, aber warum er so alt ist, kann ich sehen: Musik, Rhythmus, Chicas. Wahrscheinlich Abend für Abend. Und irgendwann wird er einer der hübschen Tänzerinnen hinterherlaufen, hinterhertanzen, hinterherspielen und einfach nur umfallen. Gar keine Chance haben, sein Lächeln und seine Glückseligkeit zu verstecken. Aber heute abend halten sie ihn noch zurück.

Die Band spielt sich warm. Der Sänger ist echt cool. So ein langer Schlacks mit einem Strohhut auf dem Kopf. Seine Mimik, Gestik, Bewegung verschmelzen im Salsa der Band zu einer ansteckenden Eurythmie. Was er rüber bringt, ist klar: Die vertikale Expression eines horizontalen Aktes.

Noch besser können das die beiden jungen und hübschen Tänzerinnen, die zum zweiten Lied vor die Bühne treten und die die Musik in Bewegungen umsetzen. In Bewegungen, die sie schon seit ihrem zweiten Lebensjahr drauf haben. Ich wusste nicht, wie ästhetisch menschliche Bewegung sein kann.

In dem Augenblick, in dem ich das Lennart sagen will, kommt die kleinere, weiße Chica an unseren Tisch und fordert mich auf mit ihr zu tanzen. Na klasse: Verglichen mit den beiden ist das Deutsche Fernsehballett eine Ansammlung kühler Stelzen und ich soll genau jetzt vor kubanischem Publikum mit denen tanzen. Die große dunkelhäutige Chica schnappt sich Lennart. Wenigstens bin ich nicht allein. Wir machen mit, so gut wir können. Und nein: Dies ist keine Touri-Kneipe. Die Französin, zu der sich noch eine französische Freundin gesellt, und wir beiden Deutschen scheinen die einzigen Touris zu sein. Zumindes im engeren Umfeld der Bühne. Und die Bar ist voll. Die beiden Mojitos, die ich schon intus habe, machen meine Beine locker. Um meine Hüfte kümmert sich meine Partnerin. Sie fasst meine Hände, hält sie fest, dreht sich zur Hälfte um sich selbst und dockt dann mit ihrem verlängerten Rücken bei mir an. Ich kann mich nicht befreien. Ob ich will oder nicht – ich muss den libidinösen Bewegungen ihrer Hüfte folgen. Es funktioniert auch. Ich kann tanzen! Salsa, Rumba, Son – ich weiß zwar nicht was, aber es ist mir auch egal. Leo geht’s offensichtlich genauso und das Publikum applaudiert. Vergiss die deutsche Tanzschule – spende das Geld lieber an die Welthungerhilfe. Hier lernst Du tanzen! Nach der Hüfte ist der Oberkörper dran: Meine Tanzlehrerin dreht sich wieder zu mir und zeigt mir, wie die gleiche Idee ihrer Hüftbewegungen bei den Schultern anfangend mit dem Oberkörper aufgenommen und weitergeführt werden kann. Ich erinnere mich an meine Pilates-Übungen und versuche, sie im Rhythmus der Musik zu praktizieren. Das funktioniert gut. Leo scheint sich auch nicht gerade zu langweilen.

Nach dem zweiten Lied gesellen sich noch weitere Paare aus dem Publikum zu uns und Leo und ich können wieder an unseren Tisch zurück. Die beiden Französinnen sind begeistert. Wie sich herausstellt, ist eine von den beiden Tänzerin in einem klassischen Ensemble und muss in den nächsten Tagen nach Bratislava zu einer Aufführung. Auch mit ihr tanze ich dann mal. Ich Bewegungslegastheniker. Aber es funktioniert und macht Spaß. Wir kommen uns ziemlich nah – näher als es für den Urlaub mit Leo gut ist. Ich verdränge alle Gedanken, die jetzt nicht hier her gehören und genieße einfach die Musik und die Bewegung.

Gegen ein Uhr nachts sind wir wieder zurück in unserem Casa. Unglaublich, was in einem solchen Urlaub alles geschieht. Wenn man es zulässt.

30. März 2012 – Zurück auf Los, übers Gefängnis, keine 4.000 Euro

Der Tag beginnt um halb elf des Vortages. Halb elf nachts. Dann werden wir geweckt. Von einem Rütteln am Zelt – Rütteln und Rufen, was uns aus dem ersten Tiefschlaf nach einem anstrengenden Tag holt. Ich antworte, dass ich jetzt wach sei und raus käme. Als erstes sehe ich einen grellen Lichtschein. Jemand leuchtet mir mit einer Taschenlampe ins Gesicht – ich bin geblendet, weiß gar nicht wer mir da gegenüber steht. Merke aber schnell, dass das zwei Männer sind. Männer in Uniformen, Soldaten offensichtlich. Auf dem Weg steht ein Geländewagen, dessen Scheinwerfer an sind.

Continue reading

29. März 2012 – Ein stoischer Tag

“Meine Güte, was ist denn hier los?” Überall juckt es – wir werden gebissen. Ich habe doch extra das Zelt ordentlich geschlossen – Moskitos können das nicht sein. Leo meint, dass diese kleinen Minifliegen so nervig sind. Ich glaube das nicht. Leo zerdrückt ein paar an der Zeltwand, was wiederum rote Flecken hinterlässt: Von unserem Blut.

Wie kommen die Viecher hier rein? Es ist dunkel, ich schalte die Stirnlampe an. Sofort prasseln hunderte von diesen Fliegen von außen an die Zeltwand des Innenzelts.

Ungefähr zwanzig haben wir hier im Zelt. Wir killen die meisten von ihnen. Ich frage mich nach wie vor, wie sie hier reingekommen sind und klebe vorsichtshalber das Loch des Mückennetzes, das die beiden Reißverschluss-Handstücke lassen (wo nicht mal ein Moskito durchkommt) mit Heftpflaster.

Wir schlafen weiter. Nicht lange. Dann geht das Spiel von vorn los. Lennart versucht, die Beißerei zu ignorieren, zittert dabei aber unkontrolliert an Händen und Füßen. Es wird ernst. Ich schalte die Stirnlampe ein und vermute ungefähr dreißig bis fünfzig von diesen Mini-Drecks-Mistviechern im Zelt. Da hilft nur noch eins: Kopf mit Anti-Mücken-Tinktur einreiben und den Rest des Körpers im Schlafsack mumifizieren. Das Anti-Mücken-Zeugs stinkt wie Sau, man soll’s nicht einatmen. Spaßvögel, die, die die Bedienungsanleitung geschrieben haben. Wenn wir jetzt das Zelt lüften, werden zwei ausgewachsene Europäer von 0,5-Millimeter-Fliegen getötet. Piranhas der Lüfte, diese Viecher.

Ich bewundere meinen Sohn – wie ruhig der bleibt. Hat in Philosophie wahrscheinlich ausreichend über die Stoa gelesen und versucht hier, über Gelassenheit und Selbstbeherrschung im Angesicht der Fliegen-Attacken Weisheit zu finden.

Das Anti-Mücken-Zeugs wirkt – Gott sei Dank. Und durch mein Seiden-Inlett kommen sie mit ihren Stacheln oder Beiß- oder Kauwerkzeugen nicht durch.

Ich frage mich immer noch, wie sie hier rein kommen. Schlafe dann aber auch wieder ein.

Gegen sieben stehen wir etwas müde auf und fangen an, unsere Sachen zu packen. Diese Mini-Fliegen sind weg. Ein paar Moskitos versuchen, sich mit uns die Zeit zu vertreiben, bis ihnen die Sonne zu warm wird. Wir versuchen, die Moskitos zu vertreiben. Um acht sitzen wir auf der Veranda der Strandbar von Caya Jutia und fragen unsere beiden Gastgeber, die uns herzlich begrüßen, was das denn für Viecher sind. “Sunflies” sagen die beiden. Diese Fliegen sind wohl ziemlich nervig und sie kommen durch alle Ritzen. Das haben wir auch gemerkt. Zum Glück bleiben keine Quaddeln oder Dellen oder juckenden Haut-Irritationen zurück.

Lennart mag Zelten am Strand nicht. Seit letzter Nacht. Schade. Dabei ist dieser Platz so wunderschön, dass ich ihn zu meinen schönsten Zeltplätzen sortiert habe.

Kurz vor neun verabschieden wir uns nach einem ausgiebigen Frühstück von unseren Gastgebern und fahren wieder zurück aufs Festland. Na ja, auf die Hauptinsel.

  

In Minas de Matahambre ist es Zeit für ein zweites Frühstück. Und wie lecker! Zitronensaft, Bananen, Pizza, Guarapo (Zuckerrohr-Press-Saft). Der Guarapo wird in kleinen Quioscos durch Walzen gewonnen. Dabei schieben die Verkäufer ein oder zwei Zuckerrohr-Stangen zwischen zwei Walzräder und drehen an einer Kurbel. Dadurch wird der Saft herausgepresst und in Gläser mit Eis gefüllt. Das Ganze kostet dann ein paar Pesos und ist eine ideale Radfahrer-Erfrischung.

  

In Minas fahren wir in eine Seitenstraße, die uns dann ins Hinterland führt. Die Wege werden nach und nach anstrengender, unfahrbarer. Häufig schieben wir die Räder jetzt. Manchmal schieben wir zu zweit ein Rad einen Hügel hoch, gehen gemeinsam wieder runter und schieben das zweite Rad hoch.

     

Am späten Nachmittag befindet sich nur noch ein knapper Liter Wasser in unseren Flaschen und wir werden heute Nacht wohl hier im Wald zelten müssen. Dörfer gibt es hier keine, hin und wieder mal vereinzelte Häuser.

Gegen sechs – wir wollen jetzt so langsam geeigneten Zeltplatz suchen – treffen wir einen Soldaten, der uns irgendwie bedeutet, dass wir hier nicht weiter dürften. Dass wir hier eigentlich gar nicht sein dürften. Sein Spanisch ist so undeutlich, dass weder Leo noch ich verstehen, was er meint. Schließlich verschwindet er wieder und wir schieben weiter bis zu einem Haus. Dort ist ein Militärposten, der mit zwei Soldaten besetzt ist. Einer von ihnen ist der freundliche Herr, dem wir vorhin begegneten. Der andere scheint der Chef zu sein. Ich frage nach Wasser – kein Problem. Er schöpft aus einem großen Fass und gießt uns zwei Flaschen voll. Ihn verstehe ich einigermaßen. Eine Woche müssen die beiden hier Dienst machen, bevor sie abgelöst werden. Wasser, Reis und schwarze Bohnen werden hin und wieder durch Kameraden vorbeigebracht. Karges Leben. Reduziert auf das Minimum mitten im kubanischen Hinterland.

Eine unschöne Nachricht müssen wir uns dann aber doch noch anhören: Wir müssen aus dem Wald hier raus und der Soldat, den wir nicht verstehen, wird uns mit dem Pferd begleiten.

Sowas mag ich ja überhaupt nicht. Unser Begleiter trottet neben uns her, zieht hin und wieder an seiner Zigarre. Er kann uns nicht erklären, warum wir hier raus müssen. Ich zeige ihm, dass ich ein GPS-System habe und die Straße, auf die er uns führen soll, schon sehen kann. Sie ist noch rund zehn Kilometer von hier entfernt. Und jetzt ist es halb sieben und es wird bald dunkel und wir schaffen das nicht bis zur Dunkelheit bis zu dieser Straße.

Auch er scheint von den Stoikern gelernt zu haben. Befehl ist Befehl. Er wird uns zur Straße begleiten.

Bergauf ist er mit seinem Pferd schneller, bergab sind wir schneller. So geht das eine Stunde lang. Dann wird es dämmerig und ich sage, dass wir jetzt hier zelten und morgen früh garantiert den Wald verlassen werden. Ich weiß nicht warum, aber er war einverstanden. Oder auch nicht, ritt aber letztlich davon und ließ uns gewähren.

Leo und ich verstehen das nicht und beginnen, das Zelt aufzubauen. Hier gibt es keine Moskitos und keine kleinen schwarzen Fliegen. Und es ist herrlich ruhig hier.

Wir bereiten uns ein herrliches Abendessen aus Keksen, Bananen, Nüssen und Wasser. Lennart kommt auf die Idee, alles zusammen in seine Stahltasse zu tun und es zusammenzumantschen. Ich teste skeptisch. Gut. Ich nehme meine Tasse und mantsche ebenfalls.

Wir freuen uns, dass wir das Spanische so gut beherrschen. Interesse zeigen können, Interesse an uns wahr nehmen können. Wir lernen, erzählen, manchmal erreichen wir sogar das eine oder andere Herz. Vor allem Lennart. Der wird hier von den Chicas angehimmelt und von den Frauen verwöhnt. Und ich muss mir dann immer anhören, dass ich ihm doch eigentlich viel zu viel zumuten würde, dem armen Kerl. Ich spiele diese Rolle gern – wissend, dass mir die Frauen eigentlich sagen, dass ich stolz auf meinen Sohn sein kann. Bin ich auch.

28. März 2012 – Karibik pur

Im Abschied ist die Geburt der Erinnerung, sagt ein deutsches Sprichwort. An Toni und ihre Familie, ihr Casa, ihr Essen, ihre Herzlichkeit und das Hierseindürfen werden wir uns immer erinnern. Und damit das so ist, schieße ich ausnahmsweise mal ein Standard-Abschieds-Erinnerungs-Foto. Und weil Küssen so schön ist, wird die junge Nachbarin auch noch mit einbezogen. Lennart ist für die jüngere kubanische Weiblichkeit ein attraktives Ziel. Herzensbrecherpotential.

Richtung Westen wollen wir weiter, Richtung Pons und dann ins Hinterland. Caya Jutia hat uns Toni empfohlen: Karibik wie auf den Postkarten. Toller Strand, tolles Wasser. Den Tipp nehmen wir gerne auf und fahren los Richtung Santa Lucia. Die Mogotes des Viñales-Tals sind in der Ferne zu sehen. Die werden wir uns dann auf dem Rückweg genauer anschauen. Mogotes sind bis zu 400 Meter hohe Erhebungen, die in flacher Landschaft stehen. Erhebung ist wohl das falsche Wort – eigentlich sind sie der Teil der Erde, der nicht abgesackt ist. Denn unter dem Viñales-Tal ist ein weitverzweigtes Netz von Höhlen und Grundwasser-Kanälen. Und irgendwann sind mal ein paar Höhlen zusammengestürzt. Das heißt: Die Erde ist abgesackt. Aber nicht komplett. Und das was nicht abgesackt ist, nennt man hier Mogotes. Und wenn man nicht weiß, dass die Plateaus dieser Mogotes eigentlich das “Erdgeschoss-Level” sind, könnte man meinen, das seien Berge. Was sie aber nicht sind. Denn wir befinden uns im Untergeschoss. Philosophy at it’s best.

Die Gegend hier scheint fruchtbar zu sein. Die rote Erde bringt so viele verschiedene Pflanzen hervor, dass uns monokultivierten Deutschen fast schon schwindelig wird. Gut, dass mich die Flora nicht so sehr interessiert, sonst hätte ich hier meine Speicherkarte vollfotografiert. Aber ich weide mich an ihrer Vielfalt – hier.

Mein GPS zeigt mir irgendwann, dass wir abbiegen müssen. Auf einen Feldweg, der in das Dickicht führt. Unsere Räder sind ja robust und so eine kleine Gelände-Einlage ist doch eine schöne Abwechslung. Der Weg ist so eng, dass Autos hier gar nicht langfahren können. Da haben die Jungs und Mädels von Openbikemap gute Arbeit geleistet, so einen Pfad als routingfähig ins System zu programmieren. Ich finde deren Arbeit sowieso absolut genial. Ohne die hätte ich viele spannende Sträßchen und Wege – egal ob mit dem Rennrad, Reiserad oder Mountainbike nie gefunden.

Irgendwann treffen wir einen Mann auf einem Ochsenkarren, der sich wundert, dass hier ein paar Gringos mit Fahrrädern langfahren. Wir grüßen freundlich und ich frage, ob ich ihn fotografieren darf. Dazu hält er extra an und positioniert sich. Wieder mal eine total freundliche Begegnung.

Ich navigiere uns nach Sitio Morales, um dann links abzubiegen und auf der befestigten Straße nach Caya Jutia zu fahren.

Dazu müssen wir über einen Damm fahren, vor dem wir “Eintritt” bezahlen müssen. Der Wärter fragt, wie lange wir bleiben wollen. Mist, denke ich, vielleicht dürfen wir dort gar nicht zelten und müssen heute wieder raus hier. Das klappt aber nicht, weil es schon vier Uhr ist und der Park um halb sieben schließt. Ich frage ob wir zelten dürfen, kein Problem, sehr schön. Dann kann ich Lennart mal zeigen, wo es sich wirklich traumhaft schlafen lässt: Am Strand mit leisem Meeresrauschen im Hintergrund.

Am Ende der Straße nach Caya Jutia gelangen wir auf einen Parkplatz und zu einer Strandbar. Dort trinken wir erstmal eine Kola und ein kühles Wasser. Normalerweise trinke ich überhaupt keine Kola, aber im Gefühl einer unterzuckerten Müdigkeit weckt das Zeugs echt meine Lebensgeister. Und Leos auch.

Und dann noch dieser Blick auf genau dieses Meer. Toni hat Recht: Hier ist Karibik. Palmen, weißer Sand, hellblaues Wasser, zum Horizont hin dunkelgrün abgesetzt, eine zarte Brise, kaum Wellen. Und das Beste: Wir sind fast allein um diese Zeit.

Nach unserer kleinen Erfrischung suchen wir uns einen Zeltplatz. Und finden einen, der schöner nicht sein kann: Im Schatten von Pinien direkt am Strand. Ich schieße noch ein paar Fotos vom Rad fürs Radforum, Lennart steht schon im Meer. Nach dem Aufbau unseres Lagers wollen wir richtig ins Wasser.

Noch nie habe ich so gern im Meer gebadet, noch nie so das Wasser, den Sand, die Sonne, das ganze Ambiente genießen können. Wir spielen mit unseren Schwimm- und Tauchfähigkeiten: Brust, Kraul, Rücken, Delphin – alle Lagen sind im Salzwasser so spielerisch zu beherrschen. Unter Wasser mit offenen Augen und der Nase den Sand streichend eins sein mit dem Element, aus dem wir kommen. Das Wasser streichelt mit seiner Wärme und seiner Schwere meinen Körper. Jetzt hätte ich gerne Kiemen, würde gerne einfach nur hier unten bleiben, über den Boden, die Algen hinweggleiten. Und wieder ist es da: Das Gefühl, ein Teil der Ewigkeit zu sein. Dass es mehr geben muss als nur dieses Leben. Diesmal durch das Meer vermittelt. Und man muss nicht mal religiös sein, um das fühlen und auch intellektuell greifen zu können. Platon, Sokrates und Aristoteles helfen da durchaus weiter. Aber sie sind natürlich schwer zu verstehen. Umso schöner, dass ich sie in genau solchen Momenten greifen kann.

Gegen sieben gehen wir nochmal in Richtung Strandbar, wollen uns auf einer der Liegen den Sonnenuntergang anschauen. 3D-Freiluft-Kino mit der größten aller möglichen Leinwände.

Ein Mann kommt auf uns zu – wir dachten, wir wären allein. Er stellt sich vor, ist von einer Sicherheitsfirma, die die Strandbar nachts bewachen soll. Auch ihn fragen wir, ob es in Ordnung ist, dass wir in der Nähe zelten. Klar, kein Problem – wir sollen nur bedenken, dass es nachts auch noch andere Leute gibt, die hier feiern oder rumspazieren. Er erzählt uns, dass er eigentlich Lehrer für Englisch und Französisch sei, aber bei einem Monatslohn von 14 CUC (rund 12 Euro) könne er sich sein Leben kaum leisten. Als “Security-Guy” verdient er hier das Doppelte eines Lehrers. Pervers ist das. Findet er auch. All das Studieren, die pädagogischen Herausforderungen, der Auftrag des Staates, eine Alphabetisierungsrate von 100% zu erreichen – all das ist nur halb so viel wert wie hier nachts auf ein leeres Haus für Touristen aufzupassen.

Er bietet uns Mojitos aus der Bar an, bringt sie uns an den Liegestuhl. Wir quatschen noch ein wenig, seine Kollegin kommt dazu. Wir verabreden uns für die Zeit nach dem Sonnenuntergang auf der Veranda der Bar.

Doch nun beginnt für uns das romantische Finale des Films, den wir hier sehen wollen: “Caya Jutia Sunset”. Schweigend, genießend sitzen Leo und ich nebeneinander. Der Mojito ist gut. Ich fotografiere noch ein wenig, dann ist das Schauspiel auch schon vorbei.

Auf der Veranda quatschen wir noch eine Weile bis die Moskitos unsere Beine als Nahrungsquelle entdecken. Morgen früh um neun öffnet die Strandbar für die Besucher. Wir erhalten ein Angebot, um acht ein ordentliches Frühstück zu erhalten. Klar, machen wir.

War das ein schöner Tag! Wir krabbeln schnell ins Zelt und horchen dem Meer noch ein wenig zu.

27. März 2012 – Kuba: Die ersten Tage

Meine Kuba-Reise mit meinem 16-jährigen Sohn Lennart beginnt eigentlich schon am Montag vor der Reise. Ich meine: Nicht mit den üblichen Vorbereitungen sondern mit beruflichen Turbulenzen. Freitag wollen wir abreisen, Donnerstag habe ich für technische Restarbeiten an den Rädern und zum Packen geplant. Mittwoch ist mein letzter Arbeitstag, an dessen Ende ich viele und unterschiedlichste Gedanken über meine berufliche Zukunft mit in den Urlaub nehme.

Unsicherheit. Zweimal studiert, zwei Diplome. Das Undenkbare wird gedacht: Die Aussichten auch für “ältere” Akademiker sollen gut sein am Arbeitsmarkt. Pfeift man im Walde. Aber jetzt nochmal umsatteln? Mit fünfzig bin ich nicht mehr formbar. Jedenfalls nicht unmittelbar durch äußere Impulse. Mir pflanzt niemand mehr irgendwelche politischen, gesellschaftlichen oder betrieblichen DNAs ein. Veränderungen kommen bei mir von innen, als Resultat intensiven Nachdenkens. Intrinsische Motivation nennen das die Psychologen und die Betriebswirte. Und das, was sich bei mir verändert, ist nicht immer kompatibel mit dem gesellschaftlichen Wachstumsmantra, das uns von oberster Stelle verordnet und das bis in den betrieblichen Alltag durchorganisiert wird.

Donnerstag packen, Krisensitzung mit den Jungs. Hoffentlich vergesse ich nichts für die Reise während meiner Gedanken an die Firma. Das Gute am Alter ist ja, dass es gelassen macht. Ich verschiebe die Gedanken an die Firma auf unbestimmte Zeit.

Freitagmorgen geht’s mit dem Zug nach Frankfurt. Vom Bahnhof mit der S-Bahn zum Flughafen. Die Räder haben wir in Teppichreste verpackt.

Auf dem Flughafen wollen die Leute von Condor, dass wir unsere Räder komplett in Kartons verpacken. Wir haben aber keine Kartons. Dann können wir nicht mitfliegen, sagt die Frau am Schalter. Und diskutieren will sie auch nicht. Es gibt Kartons am Flughafen, 30 Euro das Stück. Noch zwei Stunden bis zum Abflug. Ich hole die Kartons, unsere Reiseräder passen da nicht rein. Ein Mann von einem anderen Schalter fragt, warum wir so einen Aufstand machen. Er gibt uns Packband, um die 30-Euro-Pappe irgendwie um die Fahrräder zu befestigen. Noch 90 Minuten bis zum Abflug. Wir können nicht einchecken, da wir noch die Kuba-Karte brauchen. Die gibt es nicht am Schalter, obwohl die von Condor mir das am Telefon sagten. Ich gehe zum Ticketschalter, wo eine Frau vor mir schon seit 30 Minuten versucht, einen Flug umzubuchen. Ich drängel mich dazwischen. Die Frau am Schalter sagt, dass ich die Kuba-Karte nur bekomme, wenn ich schon eingecheckt hätte. Noch eine Stunde bis zum Abflug. Ich fühle mich leicht verschaukelt, gehe wieder zum Abfertigungsschalter. Dort sagt man mir jetzt, dass es die Kuba-Karte im Warteraum zum Flieger gibt. Verarschungsfaktor durch Condor: Knapp 95%.

Wenigstens sind wir jetzt eingebucht, die Kiste hebt ohne uns nicht mehr ab.

Der Flug ist normal. In Havanna sind die Kartons nicht am Flughafen deponierbar, müssen leider entsorgt werden. Uns egal. Jetzt ist jetzt und Rückflug erst viel später.

Jetzt reise ich durch Kuba. Erster Ruhetag. Endlich Zeit Tagebuch zu schreiben.

Aussonderungsgedanken kommen auf: Wäre ich hier ein Dissident?

Aussonderung hier bedeutet Gefängnis, Hausarrest oder Ausweisung. Merkmal eines autokratischen Systems.

Was würde mir hier zur Last gelegt um mich auszusondern? Braucht es überhaupt eine Begründung zur Aussonderung in beziehungsweise aus einem autokratischen System?

Letztlich ist es wie in der Sesamstraße: Hier sind sechs Bilder, eins passt nicht zu den anderen fünf. Suche es und lege es raus. Auch Schopenhauer stellt fest: Einer von sechsen passt nicht zu den anderen fünf. Dafür denkt er zu viel. Ist unabhängig von Ehre und Ruhm, Hab und Gut, mit sich selbst im Reinen und sich selbst genug, kann sein Leben verantworten, wie auch Camus es fordert.

Die Güte, die geistige Reife, die systemische Stärke eines Systems zeigt sich in der Art und Weise wie seine Führer mit den Nicht-Führbaren umgehen. Deren Kreativität nutzen. Oder gelassen ignorieren. Ein nachhaltig gesundes öko-soziales System offenbart sich über seine Resilienz gegenüber Ausnahmesituationen. Und die wird trainiert über das Auseinandersetzen mit dem Unbequemen, dem vordergründig Bedrohenden. So wie eine übertriebene Hygiene jeden Organismus letztlich anfälliger gegen Keime werden lässt und ihm somit existentiell bedroht, bedroht das Aussondern geistiger und kultureller Vielfalt langfristig die Existenz einer Organisation oder eines Systems.

Aber ich bin zum Reisen in Kuba, ohne politischen Auftrag. Die sinkende Resilienz des autokratischen Systems hier zeigt sich im Verfall der Häuser, im Mangel an qualitativ hochwertiger Bekleidung. An der Ungleichheit zwischen Arbeitsleistung und Arbeitslohn bei Lehrern und Ärzten. Die werden unzufrieden, wechseln als Pförtner in Hotels oder Sicherheitsleute in Restaurants, wo sie leicht doppelt so viel verdienen wie bisher.

Drei Radtage liegen schon hinter uns: Akklimatisierung an die Hitze, die Fahrradsättel, die Menschen, die politischen Parolen allerorten und den real existierenden Sozialismus auf dem Land. Man muss essen, wenn man etwas bekommt und nicht wenn man Hunger hat. Man muss in den Häusern bei den Leuten nachfragen, wenn man Wasser braucht, weil man Wasser in den Dörfern nicht kaufen kann.

Der erste Ruhetag führt mich zurück in mein aktuelles berufliches Dilemma. Springe hin und her zwischen “Frührente” und finanzieller Verantwortung für die Ausbildung der Kinder. Ich könnte hier in Kuba leben. Ein Lehrer verdient umgerechnet rund zehn bis fünfzehn Euro im Monat. Allein für einen Monat Wohnen in Hannover könnte ich hier rund vier Jahre komplett wie ein Lehrer leben. Fragt sich nur, wie lange noch. Wie lange noch bis die Castro-Brüder das Ruder an die kapitalintensiven Exil-Kubaner in Florida übergeben müssen. Die momentan mit ihrer Lobby-Arbeit alles verhindern, was in Kuba dem Fortschritt dient. Sogar verhindern, dass Kuba als amerikanischer Staat in die Organisation Amerikanischer Staaten aufgenommen wird.

Zurück zu den faktischen reisespezifischen Themen: Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, unsere Route zuhause am Rechner geplant zu haben und jetzt nach GPS fahren zu können. Denn die Straßen, die wir bisher gefahren sind, sind auf meiner Karte nicht eingezeichnet und Wegweiser sind selbst auf den großen Straßen eher Mangelware.

Auch Werbung gibt es hier keine. Außer den politischen Parolen überall. Diese haben schon etwas Anachronistisches. Ich bin mir unsicher, ob ich – auch als Kubaner – an diese Durchhalteparolen glauben würde, im Angesicht des Zerfalls allen Gemeinguts.

In Las Terrazas finden wir ein Casa Particular und trinken unseren ersten Mojito mit Rolando und seinem Kumpel. Es ist Samstag und unser Gastgeber ist ziemlich angeheitert. Aber es läuft alles wunderbar. Im See von Las Terrazas finden wir etwas Abkühlung. Die anwesende Bevölkerung schaut etwas verdutzt, als Leo und ich mit Radhosen ins Wasser springen. Sonntag bereitet uns Rolando ein gutes Frühstück zu mit frischem Obst, Brot, Marmelade und einem Omelett, das hier Tortilla heißt. Ich kann weder Weizenmehl noch Kartoffeln darin entdecken, also nenne ich es einfach Rührei.

Weiter geht’s durch die Sierra del Rosario.

So langsam beginnt der Urlaub für mich. Nach vier Tagen unterwegs.

Bei Viñales treffen wir drei Kanadier, die uns ein Casa in Puerto Esperanza empfehlen. Das nehmen wir an und wir essen zum ersten Mal Languste. Frisch gefangen, über mit Kräutern versehener Kohle gegrillt. Wow!

Toni, die Gastgeberin hat ihre Schwester zum Kochen engagiert. Deren Mutter, die eigentliche Gastwirtin, sei momentan bei einer Nichte, die ein Kind bekommt, im Krankenhaus. Diese Mutter, Dora, könne noch besser kochen, sagen die beiden Töchter. Lennart und ich finden, dass das kaum möglich sei. Jetzt haben wir bei den beiden Mädels ein Stein im Brett. Und heute abend zwei Fische auf dem Grill.

Hier in Kuba wird draußen gelebt. Gekocht, gegessen, gequatscht, getrunken. Mit den Viechern zusammen. Der Fisch brutzelt neben dem Schweinestall, die Haussau schaut neugierig über die Stalltür. Der kleine Köter ist ganz schön frech und total süß. Seine Mutter wird von Metastasen aufgefressen. Alle wollen den Hund töten, nur Lorenzo nicht, der 10-jährige Sohn von Toni. Dabei ist der 3 Monate alte Welpe doch ein würdiger Nachfolger – ist den Mäusen und Ratten schon hinterher und kämpft wacker und tapfer gegen den Haustiger, eine ziemlich große Katze. Noch verpasst diese dem kleinen Hund eine blutige Nase mit ihren Krallen, aber es wird nicht mehr lange dauern. Ich freue mich auf die kommende Rache, mag Hunde lieber als Katzen. Leider kennen Hunde keine Vergangenheit und keine Zukunft, leben nur im Moment. Sind dafür nicht hinterhältig, wie wir Menschen.

Leo und ich gehen nochmal ans Meer, einen Mojito an der Bar trinken und einfach nur abhängen. Das können wir gut, gemeinsam. Es war selten so entspannt, mit jemandem in den Urlaub zu fahren. Ich quatsche hin und wieder, versuche, Lennart die Welt und das Leben zu erklären. Wenigstens tut er dann so als höre er mir zu.

Auf dem Weg durch Puerto Esperanza erfühlen wir zum ersten Mal die Andersartigkeit der hiesigen Kultur mit der Muse eines Ruhetages.

Um sieben gibt’s den Fisch. Mit schwarzen Bohnen, Reis und frischem Salat. Meine Güte, ist das lecker. Und das am Ruhetag – ungetrübter Genuss ohne Radfahrtaghunger.

Dann erzählt Toni ihre Geschichte. Ihr Mann lebt zwar hier, aber sie sind getrennt. Er ist wild, sie ruhig. Na ja, nach kubanischen Verhältnissen. Sie können sich aber nicht trennen – wo soll er denn hin? Toni schläft mit ihrem Sohn im Elternschlafzimmer, ihr Mann im Kinderzimmer. Oder bei seiner Chica in Viñales. Hart ist das für Toni.

Gast in einem Casa Particular zu sein heißt eben auch, Familienmitglied auf Zeit zu sein. Mit allem was dazu gehört. No es fácil! So offen, wie die Kubaner wohnen, so offen sind auch ihre Herzen und Seelen.

Marokko: Karla blickt zurück

Blick zurück

Gedanken über eine Reise, durch ein bis dahin immer fremdes Land über dessen Kultur und Religion ich mir keine Vorstellung gemacht hatte. Zwei Wochen mit dem Rad reichen bei weitem auch nicht aus, die Vielseitigkeit dieses Landes zu erfassen und zu verstehen.

Vielmehr sind subjektiv geprägte Momentaufnahmen von Menschen und Landschaften hängen geblieben, die sich schwerlich in eine Kategorie einordnen lassen. Marokko bot an vielen Stellen Überraschungen, positive wie auch negative, wenig war vorhersehbar oder planbar. Auf der anderen Seite gewährte die Reise auch vielfältige Eindrücke, wie Leben abseits unserer westlich orientierten Ansprüche funktionieren kann.

Bislang führten mich meine Reisen in möglichst entlegene Gegenden, möglichst lange in der Natur, weg von jeglicher Zivilisation und Kontakt mit anderen Menschen.

Mit dem Rad unterwegs, waren es in Marokko diesmal die Begegnungen mit Menschen, ihre fremde Kultur, die neben den Landschaften die Reise geprägt haben.

Manchmal fand ich irritierend, Situationen aufgrund fehlender Sprachkenntnisse nicht richtig einschätzen zu können. Nicht wissen was passiert, wenn die Polizei einem die Pässe wegnimmt, wenn eine Gruppe Jugendlicher im Anmarsch ist – diese Situationen resultierten schon mal in Verunsicherung, teilweise Misstrauen.

Oft wurde ich im Verlauf einer Begegnung eines Besseren belehrt. An anderen Stellen war das Misstrauen gegenüber mir als Frau, die nicht der ihr vorgesehenen Rolle und Auftreten entspricht, offenkundig. Bislang musste ich mir nie die Frage stellen, ob ich mich richtig verhalte oder gekleidet bin – umso mehr habe ich sie mir auf unserer Reise gestellt. In einem Land wo die Gegensätze zwischen Land und Stadt so auffällig sind, insbesondere bezogen auf die Rolle der Frau.

Oase nach einer Kurve

Beeindruckt haben mich immer wieder die Landschaften, die ein ums andere Mal unendliche Weite vermittelten: Berge wie mit dem Pinsel nachgezogen. Oasen die plötzlich nach einer Kurve erschienen. Und der all-abendliche Sternenhimmel.

Eintauchen in das quirlige Treiben auf Basaren in kleineren Städten -auch das bedeutete faszinierende Eindrücke, die den heimischen Alltag bisweilen steril erscheinen ließen.

Eine weitere Reise nach Marokko? Nicht ausgeschlossen…